“Ich bin überrascht, wie selbstständig die Schülerinnen und Schüler hier arbeiten”

Dreiköpfige Delegation aus der estnischen Hauptstadt Tallinn zu Gast an der Realschule Munster

„Ich bin überrascht, wie selbstständig die Schülerinnen und Schüler hier in Deutschland im Unterricht arbeiten, sie sind viel aktiver als bei uns“, stellt Elisabeth Tuuling fest. Gemeinsam mit ihren Kollegen Kristi Villand und Taavi Vilba ist die estnische Lehrerin in der vergangenen Woche zu Gast an der Realschule Munster gewesen. Das ist auch Taavi Vilba, Leiter des Saue Riigigümnaasium, aufgefallen: „Besonders das freie Lernen ist eine gute Idee, die ich gerne mitnehme.“
Nachdem im vergangenen Jahr die beiden Realschullehrkräfte Maximilian Kortzfleisch und Marc Bobka gemeinsam mit Gerd Engel als Vorsitzender des Munsteraner Schulausschusses die estnische Hauptstadt Tallinn besucht haben, fand nun der Gegenbesuch statt. „Mein Ziel war es, einen Einblick in das deutsche Schulsystem zu bekommen und das ist gelungen, die Reise hat sich sehr gelohnt“, sagt Taavi Vilba. Ein paar Unterschiede gibt es dann doch noch, „bei uns unterrichtet die Schulleitung nicht und die estnischen Lehrkräfte arbeiten mit 18 bis 22 Stunden zu 26 in Deutschland deutlich weniger“, stellte die stellvertretende Schulleiterin Kristi Villand fest. Dafür sei das Gehalt mit etwa 2000 Euro im Monat dort aber auch deutlich geringer.
Aber auch die deutschen Kollegen konnten von dem Besuch profitieren, im Austausch über das estnische Schulsystem und über den dortigen Bereich der Digitalisierung konnten so neue Ideen aufgenommen werden.
Neben dem Besuch der Realschule Munster stand auch noch ein Blick in das Schulleben der Berufsbildenden Schule Soltau auf dem Programm. Daneben blieb auch noch Zeit für einen Rundgang durch Munster und um einen Ausflug nach Hamburg zu unternehmen, sowie das Deutsche Panzermuseum zu besichtigen. Das Fazit von Kristi Villand nach einer Woche: „Wir haben uns in Munster sehr willkommen gefühlt, die Menschen hier sind sehr freundlich und offen, auch die gemeinsamen Aktivitäten mit den deutschen Kollegen haben uns sehr gut gefallen, wir wären gerne noch ein bisschen länger geblieben.“ Die Wichtigkeit dieser gegenseitigen Besuche betonte auch Schulleiter Björn Edelmann: „Besonders in Zeiten der russischen Aggressionen ist es wichtig, dass Europa zusammenhält. Der direkte menschliche Kontakt zwischen den Kulturen ist dabei ein wichtiger Baustein.“
Ermöglicht wurde der Besuch durch das Erasmus-Plus-Programm der EU, an dem die Realschule Munster als Europaschule teilnimmt.

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