Schülergruppe aus dem polnischen Litzbark zum ersten Mal zu Gast an der Realschule Munster
Rechtspopulisten und Nationalisten gewinnen in Europa wieder verstärkt an Einfluss, Fakten werden häufig durch Vorurteile und Klischees ersetzt. Für Demokraten wird es zunehmend wichtiger, ein deutliches Zeichen gegen diese Entwicklung zu setzen. Solch ein Zeichen hat die Realschule Munster nun im Rahmen ihres Engagements als Europaschule gesetzt und hat zum ersten Mal für eine Woche eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus dem polnischen Lidzbark eingeladen.
15 Schülerinnen und Schüler, begleitet durch drei Lehrkräfte, haben gemeinsam mit 15 Schülerinnen und Schülern aus Munster eine gemeinsame Klasse gebildet. Und der Stundenplan konnte sich sehen lassen. Beim Besuch des Panzermuseums und der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen wurde an die dunklen Seiten erinnert und deutlich gemacht, wohin eine falsche Politik führen kann. Bei einer Wanderung zum Wilseder Berg konnte die Gruppe die Schönheit der Lüneburger Heide kennen lernen, Adrenalin wurde beim Besuch des Heideparks ausgeschüttet und beim gemeinsamen Grillen, Minigolfspielen und anderen Aktionen hatten die Schülerinnen und Schüler aus beiden Ländern viel Zeit, sich gegenseitig näher kennenzulernen.
„Ich finde diesen Austausch sehr schön“, sagt die polnische Schülerin Julia Czarnomorzec, „die Stimmung ist sehr gut und wir verstehen uns alle sehr gut.“ So sieht es auch Colleen Levermann aus Munster: „Ich freue mich, dass ich neue Leute kennen lernen kann.“ Sprachliche Probleme werden mit Englisch überwunden. Und Lina Merkel ergänzt: „Ich konnte herausbekommen, wie die Menschen in Polen sind, das hat mir gefallen.“
Lehrerin Barbara Lewandowski ist der Einladung gerne gefolgt und zieht ein positives Fazit. „Es gibt in Polen immer noch viele Vorurteile gegenüber Deutschen und bei solchen Treffen können diese Vorurteile abgebaut werden. Alle Menschen hier sind sehr nett und gastfreundlich, das hat der ganzen Gruppe sehr gefallen.“ So hofft sie auch, dass sich der gegenseitige Austausch zu einer festen Einrichtung entwickelt.
Sehr zufrieden mit dem Verlauf des Austausches zeigte sich am Ende auch der Munsteraner Lehrer Gabriel Sebastian, der den Austausch maßgeblich organisiert hat: „Die Stimmung während der ganzen Woche war richtig toll. Ich bin fest davon überzeugt, dass solche Treffen wichtig sind, um den europäischen Gedanken mit neuem Leben zu füllen.“ Besonders hat sich Sebastian über große Unterstützung beim Austausch gefreut, das fing bei einem großen Entgegenkommen bei der Unterkunft an und reichte bis zum Engagement und der tatkräftigen Hilfe der örtlichen Vereine und Betriebe, sowie des Kollegiums bei der Freizeitgestaltung.
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