Schülervertretung der Realschule Munster macht sich Integration der ukrainischen Mitschüler zur Aufgabe
Munster. Ukrainian Buddies (ukrainische Kumpel) nennt sich eine Gruppe von Mädchen und Jungen der Realschule Munster, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den ukrainischen Schülerinnen in ihrem Hause zu helfen, ihnen die Eingewöhnung zu erleichtern. „Wir wollen den Mädchen Unterstützung bieten. Sie sollen sich angenommen fühlen, sich wohlfühlen“, sagt Emily Mohr. Entstanden sind die Buddies aus der Schülervertretung heraus, berichtet Schulleiter Björn Edelmann. Das erste Treffen fand vor den Osterferien statt. Mittlerweile machen 19 Jugendliche mit, von denen viele Wurzeln in den ehemaligen russischen Teilrepubliken und deshalb zum Teil Sprachkenntnisse haben. Sie kümmern sich um derzeit elf ukrainische Schülerinnen, die die Jahrgänge fünf bis neun besuchen. Die Jugendlichen wollen die Ukrainerinnen im Unterricht unterstützen und als Pausenbegleitung helfen. Über diese alltäglichen Begegnungen hinaus
wollen sie aber auch einen Nachmittag im Hauswirtschaftsbereich gestalten, in dem das gemeinsame Essen und Trinken im Vordergrund steht. Als Höhepunkt in diesem Schuljahr ist eine komplette Woche vor den Sommerferien geplant, in der eine Fahrt nach Bremen mit Stadtführung, eine weitere Fahrt nach Hannover mit Landtagsführung sowie eine Stadtführung in Munster vorgesehen sind. Um die Deutschkenntnisse der Flüchtlinge voranzubringen
gibt es Daz-Kurse (Deutsch alsZweitsprache), die Lehrerin Marion Elebracht federführend leitet. Diese finden zwei Stunden pro Tag statt. Die Schüler haben Standardwerke als Lernbücher erhalten, außerdem iPads, auf denen zum Beispiel im Unterricht auch der Google-Übersetzer verwendet werden kann. Edelmann berichtet, dass die Ukrainerinnen teilweise Englisch können, in den unteren Klassen sei das Sprachvermögen aber sehr grammatikzentriert. Die Schülerinnen seien sehr bemüht, einige seien sehr kenntnisreich im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Förderlich für den Unterricht ist, dass Edelmanns Kollegen Lalita Appelganz und Alexander Busch mit ihren Russisch- und Ukrainisch Kenntnissen helfen können. Der Förderverein MunsterMitschurinsk mit seinem Vorsitzenden Hans-Gerd Zolldan unterstützt ebenfalls. Dessen Mitglieder Tatjana Küddelsmann und Natalie Voll – „Die beiden
sind große Schätze“, sagt Edelmann – helfen mit ihren Sprachkenntnissen. So gibt es Ansprechpartner für traumatisierte Kinder, aber auch die Elternarbeit will Voll in Angriff nehmen.
Pastor Johannes SchoonJanßen von der evangelischlutherischen Kirchengemeinde Munster unterstützt die Integrat ionsbemühungen ebenso wie der Lions-Club Munster-Bispingen und die Bürgerstiftung Munster rund um die Vorsitzenden Alfred Mangold und Hartwig Mienert, deren Vereine finanziell
dabei sind. Die Jugendlichen von der Schülervertretung wollen das Angebot auch im nächsten Schuljahr vorhalten. Es werde sehr gut angenommen. „Wir haben uns gleich gut angefreundet“, ist die einhellige Meinung
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