Im Rahmen des Förderprogramms „Startklar in die Zukunft“ hat die Schulsozialarbeit der Realschule Munster für den 9. Jahrgang in der Zeit vom 7.-9.3.2022 Klassenworkshops mit der schulbekannten Referentin Evylin Zinke organisiert.
Ziel war es, die Jugendlichen nach den zurückliegenden Monaten der Covid 19 Pandemie in ihrer Persönlichkeit zu stärken. Gerade dieser Jahrgang, meinten Schul- und Klassenleitung einvernehmlich, habe in den vergangenen Jahren durch die Pandemie auf intensive Unterstützung verzichten müssen und habe besonders unter den Einschränkungen gelitten. Dieser Personenkreis müsse für den Einstieg in die Berufsbildungsphase für die Zukunft besonders gestärkt werden.
Die in der Jugendarbeit erfahrene Referentin Evylin Zinke stellte sich den Jugendlichen mit ihren Arbeitsschwerpunkten in Jugendzentren, an Schulen mit Schülerrichtern und ihrer Erfahrung in der Arbeit mit Kursen für Schwerstkriminelle in der JVA, vor.
Anschließend bat sie die Klassen um stillschweigende Stellungnahmen, indem sie diese bat, zu bestimmten Fragen aufzustehen und fragte dadurch auch die Veränderungsbereitschaft der Gruppe ab.
Mit verschiedenen Rollenspielen und Aktionen wurden die Teilnehmenden mit den Themen Motivation, Agressivität, Gewaltformen und deren Vermeidung, Umgang mit Missverständnissen und dem Ausweichen von Gefahrsituationen geschult.
Ein weiterer Schwerpunkt war das Erkennen und Benennen eigener und fremder Stärken, seines persönlichen Schutzbereiches und des deutlichen Abgrenzens bei Grenzüberschreitungen. Ergänzt wurden diese Übungen mit Beispielen aus der Kinesiologie.
In der Klassengemeinschaft wurden außerdem Kommunikations-, Team- und Vertrauensübungen durchgeführt und das Prinzip der Statuswippe erläutert. Ziel dieses Moduls war es, nicht auf die Statuswippe aufzuspringen und dummen Sprüchen geschickt aus dem Weg zu gehen.
Mit einem Schuhsoziogramm konnte die Situation in einer komplexen Klassengemeinschaft beeindruckend dargestellt werden. Jedes Klassenmitglied hat durch seine Sichtweise dazu beigetragen dieses Bild zu vervollständigen, bis schließlich alle Teilnehmenden einverstanden waren.
Die Referentin lobte die Bereitschaft zum mitmachen und die aktive Teilnahme der Klassen.
Am Ende waren sich die Teilnehmenden einig, dass diese Tage für sie besonders wertvoll waren.
Berichtsverfasser: Klaus Schröder, Schulsozialarbeit RS Munster, 15.03.2022
Übersicht der eingesetzten Module in den Workshops zur Persönlichkeitsstärkung
- Vorstellung der Referentin mit Hintergrund der Arbeitsschwerpunkte AAT/ CT sowie Jugendarbeit im JuZe, Partizipation (Schülerrichter) und Arbeit mit Schwerstkriminellen in der JVA Celle
- Schweigend Aufstehen zu div. Aussagen mit Abfrage der Klassenzufriedenheit und Veränderungsbereitschaft (hilfreich für weitere WS-Planung)
- Definition Aggression vs Agressivität
Bsp. Rollenspiel: Positive Agressivität als Motivator beim Wettkampf - Gruppenabfrage mit Aufstellung: Was ist Gewalt? Beispielkarten
Anschließende Zuordnung: Formen der Gewalt (körperl., verbal, System+Gesetz) - Missverständnisse (anhand einer Bildbeschreibung)
- Abfrage: Meine Stärken – Deine Stärken
Halbsätze vervollständigen - Gefahrsituationen ausweichen (Spaliertunnel)
- Nähe-Distanz Stopp bei erreichen des pers. Schutzbereiches (Komfortzone)
Beispiele aus der Kinesiologie (Gegenhalten, Zigarettenmacht) - Vertrauensübungen:
Blind führen, Das Band - Botschaft des Wassers (Liebe-Ignoranz-Hass) Powerpoint
- Übungen zur Teamfähigkeit
Teamtower, Kippelstuhl, tanzender Stab (Kniebeuge bei Misslingen) - Radlager – Wechselgespräche im Innen- und Außenkreis
(Kommunikation mit vorgegebenen, moderierten Gesprächsthemen) - Statuswippe (ppt) mit Ausweichtechniken
(Dummen Sprüchen geschickt aus dem Wege gehen)
Beispiele vorführen mit anschließender Diskussion der Situation - Schuhsoziogramm: Wie steht wer zu wem in der Klasse?
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