Beim Cyber-Mobbing sind die Taten rund um die Uhr präsent

Klassenworkshop zum Thema Cyber-Mobbing im
7. Jahrgang der Realschule Munster

Am 25. und 26.9.2023 führte die Landesstelle Jugendschutz wie in jedem Jahr im Jahrgang 7 wieder Klassenworkshops zum Thema Cybermobbing durch. Diese Workshops sind ein zentraler Baustein des schulischen Präventionskonzeptes. Daher nahmen neben den Klassenlehrkräften und Schulsozialarbeiter Klaus Schröder auch einige Mitglieder des Schulteams „Gemeinsam gegen Mobbing (GEGEMO)“ teil.
WAS IST CYBER-MOBBING? Jemanden lächerlich zu machen oder zu demütigen, ist kein neues Phänomen. Mobbing, also das Ausspielen einer Machtposition durch Feindseligkeiten und Ausgrenzung gab es immer schon – in Schulklassen ebenso wie in Einrichtungen der Jugendhilfe. Wenn Online-Dienste für die Attacken genutzt werden, wird aus Mobbing Cyber-Mobbing, und die Folgen können immens sein. Wer früher auf dem Schulhof gemobbt wurde, konnte den Angreifenden zumindest außerhalb der Schule aus dem Weg gehen und hatte in der Familie und in der Freizeit Lebensbereiche, in die das Mobbing nicht vordringen konnte.
Bei Cyber-Mobbing dagegen sind die Taten auf dem Smartphone rund um die Uhr präsent, es gibt keine Rückzugsmöglichkeit. Problematisch für Betroffene ist auch, dass das Publikum unübersehbar groß sein kann, wenn diffamierende Nachrichten digital verbreitet werden. Manchmal ist nicht nachvollziehbar, wer die Übergriffe begonnen oder weitergeleitet hat, das ist ein weiterer Stressfaktor. Denn nicht zu wissen, wer dahinter steckt, schürt bei Betroffenen Angst und Unsicherheit. Möglicherweise trägt die – scheinbare – Anonymität dieser Kommunikation auch zur Enthemmung und Eskalation auf Seiten der Angreifenden bei.
Die Projekttage und Workshops regen mit Übungen und Fallbeispielen dazu an, sich mit Cyber-Mobbing auseinanderzusetzen und handlungsfähig im Hinblick auf das eigene Verhalten in Mobbing-Situationen zu werden. Folgende Themen wurden dabei behandelt:
– Erfahrungen mit der Smartphone-Nutzung
– Formen und Folgen von Cyber-Mobbing
– Umgang mit Grenzverletzungen und Übergriffen
Für die Projekttage kamen Jennifer Thomsen und Jonas Mehmke als Teamer der LJS in die Realschule Munster. In den verfügbaren sechs Unterrichtsstunden arbeiteten sie im Klassenverband mit den jungen Menschen. Zentraler Baustein war ein Planspiel, in dem es darum ging, eine Mobbingsituation aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Von Klaus Schröder

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert